Wohnungsnot – Junge Liberale fordern die Stadt Ulm zum Umdenken auf

Wachsende Städte wie Ulm profitieren enorm von der Kreativität und der Schaffenskraft ihrer Bürger. Neue Formen des Bauens und ein ständiger Wettbewerb um die besten Ideen verleihen Städten ein prägendes und attraktives Stadtbild. Stadtentwicklung soll daher nicht auf dem Reißbrett erfolgen, sondern die Stadt soll sich möglichst von selbst entwickeln – durch die Bürgerinnen und Bürger.
Zudem klagen viele Menschen über steigende Mieten. Dem kann marktwirtschaftlich begegnet werden. Die Frage sollte nicht lauten, wie der Staat Preise festsetzen kann, sondern wie man das Schaffen von neuem Wohnraum attraktiver gestalten kann. So kann mehr Wohnraum entstehen, wodurch die Preise sinken.
Neben Bund und Land hat auch die Stadt Ulm einige Möglichkeiten dies zu erreichen. Hierzu haben die Jungen Liberalen Ulm-Biberach einige Forderungen aufgestellt:

• Mehr “Misch-” und “Urbane Gebiete”

Ein Ansatzpunkt sind die Flächennutzungspläne. Wir fordern dort vermehrt gemischte Bauflächen auszuweisen sowie urbane Gebiete. Dies würde Arbeit und Zuhause der Menschen zusammenwachsen lassen und für kurze Wege und Zeitersparnis sorgen. Außerdem könnte so ein lebhaftes Stadtbild erzeugt werden, das den Menschen große Gestaltungsmöglichkeiten lässt.
• Grundflächenzahl auf 1

Bei der Grundflächenzahl soll dem Bauherren größtmögliche Freiheit gegeben werden. In den Bebauungsplänen darf daher eine Grundflächenzahl von 1,0 kein Tabu sein, um möglichst viel Platz für neuen Wohnraum zu schaffen.
• Bauhöhenbeschränkung lockern

Auch die Höhe der baulichen Anlagen und die Geschossflächenzahl sollen nach oben angepasst werden. Wenn Städte wachsen und ein Wachstum in die Breite nicht ausreicht, bleibt nur noch der Weg in die Höhe. Nur so ist eine Nachverdichtung und das Schaffen von mehr Wohnraum möglich. Daher fordern wir, dass auch vermehrt mehrstöckige Gebäude gebaut werden dürfen und die Höhe der Gebäude zu einem großen Teil dem Bauherren überlassen wird. Genehmigungen für den nachträglichen Bau von neuen Stockwerken oder für den Ausbau von Dachgeschossen müssen leichter vergeben werden.
• Grünen Daumen zum Besitzer statt Behörde

Die Begrünung von Grundstücken oder auch zum Beispiel von Flachdächern soll nicht bis ins letzte Detail geregelt werden. Die Menschen wissen selbst, welche Pflanzen ihnen gefallen und wie viel sie davon auf ihrem Grundstück haben möchten. Denn auch bei der Gestaltung setzen wir auf Vielfalt statt auf Gleichheit.
• Baukunst braucht Freiheit

Die Entscheidung, welche Form das Dach des eigenen Hauses haben soll (z.B. Flachdach), soll alleine vom Bauherren getroffen werden.
• Google-Maps für Bebauungspläne / ulm.de reparieren

Um das Thema „Bauen und Wohnen“ bürgerfreundlicher zu gestalten, soll das Online-Portal überarbeitet werden. Es sollen alle Links auf ihre Aktualität überprüft werden. Einige Links führen seit Jahren ins Nichts. Außerdem soll es eine vollständige Kartenansicht der Bebauungspläne geben, die einen mindestens so einfachen und intuitiven Zugang zu Informationen erlaubt wie z.B. Google Maps. Kalifornier sagen
uns Ulmern kostenlos und rund um die Uhr, wo es die beste Pizza gibt. Möchte man als Ulmer Bauherr wissen, wie man das Wohnungsangebot steigern kann, muss man zwischen 8 und 16 Uhr einen Sachbearbeiter darum bitten, den passenden Aktenordner zu suchen.
• Hebesatz senken

Der Grundsteuer-Hebesatz B soll gesenkt werden. In Ulm liegt dieser Hebesatz über dem Durchschnitt von Baden-Württemberg. Wir wollen die Belastung von Besitzern reduzieren und so den Erwerb von Wohneigentum attraktiver gestalten.
• Sozialwohnungen freimachen für Bedürftige

Jährlich soll geprüft werden, ob Bewohner von Sozialwohnungen noch ein Anrecht auf diese Art der Förderung haben. Sollte dies nicht der Fall sein, sind die Wohnungen neu an Bedürftige zu vergeben. Den alten Mietern soll eine angemessen Frist eingeräumt werden, eine neue Wohnung zu suchen. So kann die Hilfe durch Sozialwohnungen genau den Menschen zu Gute kommen, die sie am meisten brauchen.